Forschungsphase gestartet: Nachhaltige urbane Transformation in Kambodscha

Wie kann in einem dynamischen Schwellenland wie Kambodscha nachhaltige Stadtentwicklung gefördert und die Lebensqualität erhöht werden? Dies untersucht das multidisziplinäre Verbundprojekt „Build4People“, welches am 1. April 2021 in die Forschungsphase startete. Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) wirkt in dem von der Universität Hamburg (UHH) geleiteten Projekt im Arbeitspaket „urban green“ mit.

Das übergeordnete Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes besteht darin, mögliche nachhaltige Bau- und Stadtentwicklungspraktiken in Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, zu erforschen und zu fördern. Zudem sollen Wege zu deren Umsetzung aufgezeigt werden, um die urbane Nachhaltigkeit zu fördern und den Stadtbewohnerinnen und -bewohnern eine höhere Lebensqualität zu bieten.

Die HNEE wirkt dabei zusammen mit der HNEE Partneruniversität in Phnom Penh, der Royal University of Agriculture (RUA) im Arbeitspaket 4 mit, welches darauf abzielt, ökologische Aspekte urbaner Grünflächen (UGS) mit sozialen Perspektiven zu verknüpfen, um die Sensibilität der Bevölkerung Phnom Penhs für die urbanen Grünflächen und dessen positiven Effekte zu erhöhen. Denn insbesondere in schnell wachsenden Städten wie Phnom Penh ist es eine Herausforderung in der nachhaltigen Stadtplanung, diese aktiv zu pflegen und zu entwickeln.
„Ein Ziel ist es, für die zukünftige Stadtplanung die räumliche Dichte an urbanen Grünflächen, also an Parks, Freiflächen, Alleen, Bäumen usw. in der Stadt zu quantifizieren, deren räumliche Verteilungsmuster zu erkennen und Hinweise an die Stadtplanung zu geben, wo z.B. mehr Grün- und Freiflächen zur allgemeinen Nutzung angeboten werden können“, fasst Projektleiter Prof. Dr. Mund zusammen. Zu diesem Zweck liefert ein modifizierter Ansatz des Urban Neighborhood Green Index (UNGI) quantifizierbare Informationen zu relevanten Oberflächenklassen von urbanem Grün in einem georäumlichen Kontext in Form von Karten, die für Stadtplaner*innen, Stadtverwaltungen und andere Entscheidungsträger*innen verfügbar sein werden.
Das übergeordnete Hauptziel des Projektes ist die statistische Analyse und Modellierung der wahrgenommenen städtischen Lebensqualität (UQoL) der Menschen. In diesem Zusammenhang sollen Einblicke in die Beziehung zwischen einer indexberechneten Qualität von städtischem Grün und der Art und Weise erhalten werden, wie Bürger*Innen verschiedene Typen und Formen von städtischem Grün bewerten. Die bürgerwissenschaftlich basierte Datenerfassung mit einer Smartphone-Anwendung liefert dabei sowohl die quantitative als auch die qualitative Datenbasis, die zur Validierung von Empfehlungskarten und zur Integration in das statistische UQol-Modell verwendet wird.

Die Forschungsphase des Projektes endet voraussichtlich am 30. März 2025. In dieser Zeit wird sich das Projektkonsortium im Sinne der Transdisziplinarität regelmäßig über Ergebnisse mit den beteiligten Projektpartnern und Institutionen in Kambodscha und in Deutschland austauschen. Teilprojektpartner sind die Universität Hamburg (Gesamtkoordination und Arbeitspaket: Nachhaltige Urbane Transformation), die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Arbeitspaket: Verhaltensänderungen), die Universität Stuttgart (Arbeitspaket: Nachhaltiges Bauen), die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (Arbeitspaket: Städtische Grüne Infrastrukturen) sowie die Industriepartner Eble Messerschmidt Partner (EMP) aus Tübingen (Arbeitspaket: Nachhaltige Stadtquartiere) und das INKEK, Institut für Klima- und Energiekonzepte aus Kassel (Arbeitspaket: Stadtklima).

 

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