Geschichte unserer Hochschule

Entstehung

Im Jahre 1821 wurde die forstliche Ausbildung an der Berliner Universität durch den Forstwissenschaftler Wilhelm Pfeil begründet. Neun Jahre später kam er allerdings zu der Erkenntnis, dass die Waldwissenschaft ohne einen Unterrichtswald nicht erfolgreich gelehrt und erlernt werden könne.

Mit Unterstützung von Alexander von Humboldt, damaliger Berater des Finanzministeriums, wurde schließlich die „Höhere Forst Lehranstalt“ nach Eberswalde verlegt. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sie sich zu einem Zentrum der Forst- Holz- und Bodenwissenschaften mit internationaler Anerkennung.

Namen wie Adam Schwappach oder Alfred Dengler beeinflussten im hohen Maße die Fachdisziplinen. Besonders der Standortbezug und die Nachhaltigkeit bei der Bewirtschaftung der Wälder waren seit jeher zentrale Themen.

Forstakademie Eberswalde

Ab 1866 übernahm Bernhard Danckelmann die Leitung der Lehranstalt. Unter ihm bekam sie den Namen „Forstakademie“ und erlangte Weltgeltung. Auch sein Nachfolger, Alfred Möller, trug mit der Verlängerung der Studienzeit oder dem Neubau einer Bibliothek und eines Verwaltungsgebäudes zur Entwicklung der Akademie bei.

Schließung der Akademie

Während der Kriegsjahre wurde der Lehr- und Forschungsbetrieb nur notdürftig aufrechterhalten. Mit Kriegsende setzte sich Professor Johannes Schubert mit viel Engagement und Verhandlungsgeschick für eine Neuaufnahme des Lehrbetriebes ein.

Ein jähes Ende allerdings bereitete die Staatspartei und Regierung der DDR im Jahr 1963. Trotz der guten Nachkriegsentwicklung wird die Eberswalder Fakultät ersatzlos geschlossen. Erst nach der politischen Wende erfolgte die Neustrukturierung.

Neugründung

Am 1. April 1992 erfolgte schließlich die Neugründung als Fachhochschule Eberswalde. Seitdem erweitert sich das Studienangebot stetig. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Nachhaltigkeit in Lehre und Forschung. Dieser Entwicklung wurde durch die Umbenennung im Jahr 2010 in Hochschule für nachhaltige Entwicklung (FH) Rechnung getragen. Seit 2015 wird das Kürzel (FH) im offiziellen Namen nicht mehr mitgenannt.

Chronik der HNEE

2024:

Gewinnerin des Deutschen Nachhaltigkeitspreises im Sektor "Bildung und Forschung" in der Branche "Schulen und Hochschulen"

2024:

Eberswalder Institut für Biosphärenreservate, das Biosphere Reserves Institute (BRI), wird UNESCO Kat-2 Institut

2023:

Gründung des Bachelorstudiengangs "Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten"

2023:

Finalistin "Deutscher Nachhaltigkeitspreis"

2023:

Nationale Auszeichnung – BNE "Lernort"

2022:

Start der Binnenstrukturreform der Hochschule

2021:

Neues Hochschulleitbild

2017:

Auszeichnung mit dem EMAS-Award

2015:

Umbenennung des Fachbereichs Holztechnik in Fachbereich Holzingenieurwesen 

2014:

Gründung des Masterstudienganges "Nachhaltige Unternehmensführung" 

2014:

1. klimaneutrale Hochschule Deutschlands

2013:

Gründung des Masterstudienganges "Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement" 

2011:

Umbenennung des Fachbereichs Wirtschaft in Fachbereich Nachhaltige Wirtschaft

2010:

EMAS-Zertifizierung und Auszeichnung mit dem EMAS-Award

2010:

Gründung des Masterstudienganges "Kommunalwirtschaft"

2010:

Umbenennung in "Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde"

2007:

Gründung des Masterstudienganges "Marketing-Management" 

2007:

Gründung des Masterstudienganges "Öko-Agrarmanagement" 

2007:

Umbenennung des Fachbereichs Forstwirtschaft in Fachbereich für Wald und Umwelt

2007:

Einführung eines strukturierten Umweltmanagwmentsystems 

2006:

Gründung des Masterstudienganges "Global Change Management" 

2006:

Gründung des Masterstudienganges "Regionalentwicklung und Naturschutz" 

2005:

Beginn der Umstellung auf Bachelor-Master-Abschlüsse

2005:

Gründung der Bachelorstudiengänge "Finanzmanagement" und "Unternehmensmanagement" 

2005:

1. Master Class Course Conference Renewable Energies

2004:

Gründung des Bachelorstudienganges "Ökolandbau und Vermarktung" 

2004:

Gründung des Bachelorstudienganges "Regionalmanagement" 

2003:

Gründung des Masterstudienganges "Nachhaltiges Tourismusmanagement" 

2002:

Umbenennung des Fachbereichs Betriebswirtschaft in Fachbereich Wirtschaft

2002:

Gründung des Masterstudienganges "Forest Information Technology"  

1999:

Wahl zur ersten studentischen Vizepräsidentin Deutschlands - Anke Hollerbach

1998:

Gründung des Bachelorstudienganges "International Forest Ecosystem Management" 

1996:

Anschluss an das Internet (9,6kbit/s)

1995:

1. Eberswalder Holzkonferenz am Fachbereich Holztechnik

1994:

Gründung des Fachbereichs Betriebswirtschaft

1993:

Gründung des Fachbereichs Holztechnik

1993:

Gründung des Fachbereichs Landschaftsnutzung und Naturschutz 

1992:

Gründung des Fachbereichs Forstwirtschaft

1992:

Neugründung als "Fachhochschule Eberswalde"

1963:

Schließung der Eberswalder Fakultät

1866:

Umbenennung in "Forstakademie"

1830:

Gründung der "Höheren Forst Lehranstalt" in Eberswalde

 

Aufarbeitung der Hochschulgeschichte

Akademischer Kahlschlag

Im August 1962 wurde die Schließung der Forstwirtschaftlichen Fakultät Eberswalde der Humboldt-Universität aus politischen Gründen angeordnet.

 

Zum 1. September 1963 wurde der Lehrbetrieb nach mehr als 130 Jahren eingestellt. Das unwiderrufliche Aus für einen renommierten und traditionsreichen Ort der forstlichen Lehre und Forschung. Offiziell erfolgte die Auflösung aus Gründen der Konzentration und Vereinfachung der Hochschulausbildung. Doch die ökonomischen Argumente, mit denen von Oben die Fakultätsschließung begründet wurde, waren vorgeschoben. Einer der entscheidenden Vorwürfe lautete: "… wegen mangelhafter politischer Erziehung".

 

Die Ursachen und Hintergründe, der Verlauf sowie die Folgen der Fakultätsschließung wurden seit Beginn des Jahres 2013 wissenschaftlich aufgearbeitet. Das Buch "Akademischer Kahlschlag" ist im Jahr 2022 erschienen und kann in der Hochschulbibliothek ausgeliehen oder im Buchhandel erworben werden.

 

Das Historienprojekt wurde gefördert von: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur; Ostdeutscher Sparkassenverband und Sparkasse Barnim.

Ein Buchcover zum Buch Akademischer Kahlschlag