Logbuch der Veränderungen im Humboldt Labor
Am 5. Mai 2023 lädt das Forschungsteam der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ins Humboldt Labor zur kostenfreien Veranstaltung „Lernen aus der Pandemie? Bürgerwissenschaft für nachhaltige Veränderung“ ein, um Ergebnisse vorzustellen und zu diskutieren. Nach drei online-Workshops mit Logbuchschreiber*innen wird nun ein breiteres interessiertes Publikum eingeladen.
Dort werden Einblicke in die Forschungsergebnisse gewährt sowie Diskussionen zu den folgenden Fragen angestoßen: Welches Kreativitätspotential brachte die Corona-Pandemie hervor? Welche Kompetenzen nehmen wir aus der Corona-Pandemie mit und können die eine nachhaltige Entwicklung unterstützen? Und wie sollte es mit dem „Logbuch der Veränderungen“ weitergehen?
Inzwischen läuft das bürgerwissenschaftliche Projekt „Logbuch der Veränderungen“ seit mehr als drei Jahren. Bis Ende 2022 haben über 600 Bürgerinnen und Bürger ihre Beobachtungen über die Veränderungen im Zuge der Corona-Pandemie in über 1.400 Logbucheinträgen dokumentiert. All diese Beobachtungen des Alltags haben das Forschungsteam seitdem in ihrem forscherischen Tun begleitet und wurden aus verschiedenen Perspektiven betrachtet.
Im Februar und März 2023 wurden die Ergebnisse in Online-Workshops den teilnehmenden Logbuchschreiber*innen vorgestellt und gemeinsam interpretiert. Damit konnte der bürgerwissenschaftliche Ansatz erweitert und interessierte Bürger*innen stärker in den Forschungsprozess einbezogen werden. Nun sollen die Erkenntnisse in einem anderen Format einem breiteren Publikum präsentiert und weiterdiskutiert werden.
Interessierte können sich auf der Webseite des Humboldt Labors ein kostenfreies Ticket sichern.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektbausteins „Co-Interpretation & Kommunikation – Mit Bürgerwissenschaftler*innen gemeinsame Forschungsergebnisse interpretieren und kommunizieren“ statt, der durch die Hans Sauer Stiftung gefördert wird.
Das „Logbuch der Veränderungen“ ist weiterhin geöffnet. Mit dem dritten Corona-Winter werden Alltagsbeobachtungen auch im Zusammenhang mit weiteren Krisen dokumentiert. Bürgerinnen und Bürger können pseudonymisiert Alltagsveränderungen aufgrund von aktuellen Krisen dokumentieren. Rückschlüsse auf die Logbuchschreiber*innen können nicht gezogen werden.
Zitate aus dem Logbuch der Veränderungen:
„Erste Reise, pandemiebedingt, seit 2017. Scheine so aus der Übung, den Flug samt Anschlussflug versäumt. Mit Hilfe meiner Tochter ein paar Stunden später über eine andere Flugroute geflogen, um Mitternacht im gebuchten Hotel eingetroffen. Nach Sightseeing weiter mit dem Linienbus, nach zwei Stunden bei meiner Tochter im Surfcamp eingetroffen. Danach Reise mit Bus fortgesetzt, wie seit Jahren nutze ich öffentliche Verkehrsmittel.“ (07.03.2023)
„[…] ich finde, dass sich mein Wortschatz und die Sprachgewandtheit verändert haben, zum Negativen hin. D.h. mir fallen Wörter nicht ein, die ich zu Hause und in der familiären Kommunikation nicht benutze, und Satzbau in der Sprache, auch das zielgerichtete Sprechen, sind ganz bedeutend weniger "elegant" und "schön" als vor den Lockdowns. Ich glaube, das auch bei anderen Personen zu bemerken. […]“ (01.03.2023)
Über das Forschungszentrum [Nachhaltigkeit – Transformation – Transfer]
Das Forschungszentrum [Nachhaltigkeit – Transformation – Transfer] an der HNEE verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit der Hochschule mit Akteur*innen aus der Gesellschaft bzw. Praxis zu stärken, um einen Beitrag zur Transformation der Gesellschaft in Richtung Nachhaltigkeit (Nachhaltigkeitstransformation) zu leisten. Als ein zentraler Ansatz dafür wird Transfer für nachhaltige Entwicklung im Rahmen von Praxis-Hochschul-Kooperationen gesehen (Nachhaltigkeitstransfer). Das Forschungszentrum wird gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) des Landes Brandenburg.
Hinweis zum Bildmaterial
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