Holz wird dreidimensional erlebbar - im Verbundprojekts „Alice in Wood-Land“ fördert die Stiftung Innovation in der Hochschullehre an der HNEE

An der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) erfahren Studierende künftig den Aufbau des Rohstoffs Holz in einer virtuellen Realität. Die Umsetzung des Verbundprojekts „Alice in Wood-Land“ fördert die Stiftung Innovation in der Hochschullehre.

„Unser Ziel ist es, durch einen radikalen Perspektivenwechsel Studierenden den anatomi-schen Aufbau von Holz auf eine neue Art zu vermitteln“, erklärt Prof. Dr. Silke Lautner, Projektleiterin und Dozentin an der HNEE. Bislang werde der fachliche Input aus Vorlesungen und Seminaren eher mit der klassischen Untersuchung an Mikroskopen veranschaulicht. Mit Virtual Reality (VR) ändern sich die Dimensionsverhältnisse. „Holz wird dreidimensional erlebbar. Es vereinfacht das Verständnis zu Holzstrukturen und wie sie tatsächlich aussehen“, sagt die Wissenschaftlerin. Studierenden, denen es bislang Schwierigkeiten bereitete, sich Gewebestrukturen in 3-D vorzustellen, wird dieser Zugang nun erleichtert. Künftig ist geplant, dass mehrere VR-Brillen in der Lehre in der Abteilung Holzbiologie zum Einsatz kommen. Ergänzt wird dieses virtuelle Erlebnis um eine Augmented Reality. Das heißt, die Realität wird um virtuelle Elemente erweitert. So sollen die Studierenden in Teams einzelne Aufgaben in virtuellen Räumen erfüllen und dabei ihr Fachwissen über die Holzstrukturen einbringen.
Als Datengrundlage für das Projekt dient eine Sammlung, die Prof. Dr. Lautner im Laufe ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit der Hereon-Arbeitsgruppe (Helmholtz-Zentrum in Hamburg) am Deutschen Elektronensynchrotron (DESY) zusammengestellt hat. Zahlreiche synchrotronstrahlungsbasierte Röntgenmikrotomographien (SRµCT) von diversen Laub- und Nadelholzproben liegen vor. Sie werden nun Teil der Programmierung für die VR-Brillen, zukünftig  in der Lehre eingesetzt werden.

Weitere Informationen zum Projekt
Projektpartner: Helmholtz-Zentrum Hereon
Projektlaufzeit: 12 Monate

Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre fördert bundesweit Projekte für innovative Lehre mit insgesamt rund 46 Millionen Euro im Rahmen des Förderprogramms ‘Freiraum 2022‘. Lehrende können mit dieser Förderung neue Ideen entwickeln und erproben. Die ausgewählten Projekte haben durch ihr Innovationspotenzial überzeugt: Sie gehen mit ihren Ansätzen über bestehende Lehr- und Lernsettings hinaus und erproben Neues für Lehre und Studium. Ausgewählt hat die Projekte der Ausschuss zur Projektauswahl in einem wettbewerblichen, wissenschaftsgeleiteten Verfahren. Der Ausschuss besteht aus Expert*innen und Studierenden aus Hochschulen und der Wissenschaft sowie Vertreter*innen der Länder und des Bundes.

Hintergrund: Virtual Reality an der HNEE
Mit Alice in Wood-Land wird VR und AR erstmals am Fachbereich Holzingenieurwesen eingesetzt. Bereits seit circa drei Jahren nutzen Kolleg:innen rundum Prof. Dr. Jan-Peter Mund VR für virtuelle Walderlebnisse, zusammengetragen u. a. auf der Webseite IT4forest.