Start für Verbundprojekt „FLIARA“ – Frauengeführte Innovationsprozesse in Landwirtschaft und ländlichem Raum

In Brüssel trafen sich am 26. und 27. Januar 2023 die Vertreter*innen der 15 Partnerorganisationen, die am europäischen Verbundprojekt FLIARA mitwirken. FLIARA (Female-Led Innovation in Agriculture and Rural Areas) ist ein EU-Projekt zur Förderung der Beteiligung von Frauen an Innovationsprozessen im ländlichen Raum und der Landwirtschaft.

Die Hochschule für eine nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) wurde bei dem Auftakttreffen durch Dr. Susanne v. Münchhausen vertreten. Ziel dieses ersten Projekttreffens war es, sich kennenzulernen und gemeinsam erste Arbeitsschritte zu definieren. Da FLIARA als „Multi-Actor-Project“ konzipiert ist, wurde auch die Art und Weise der Zusammenarbeit zwischen den Arbeitsgruppen der unterschiedlichen Organisationen aus Wissenschaft, angewandter Forschung und Praxisberatung besprochen.

FLIARA setzt auf eine innovative und transdisziplinäre Methodik zur Steigerung des Bewusstseins und der Anerkennung der Rolle von Frauen im ländlichen Raum bei der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen. „Wir wollen Vorschläge entwickeln, die dazu beitragen, die von Frauen initiierten und geleiteten Innovationsprozesse zu stärken“, so Susanne v. Münchhausen. Dazu gehört auch die Entwicklung von Visionen für eine landwirtschaftliche Zukunft und das Herausstellen von Faktoren, die zur Realisierung dieser Visionen erforderlich sind. „Ziel ist auch der Aufbau einer „Community of Practice“, die Frauen hilft, sich mit Verantwortlichen für Innovationspolitik und Governance zu vernetzen. Und begleitet wird die „Community of Practice“ mit einer Kampagne, die die Frauen als Schlüsselakteurinnen für Innovation sichtbar macht“ fügt v. Münchhausen hinzu.

Insgesamt arbeiten 14 Organisationen unter der Leitung der University of Galway aus Irland an dem auf drei Jahre angelegten Projekt zusammen.

Die HNEE-Arbeitsgruppe wird einen maßgeblichen Beitrag zum Arbeitspaket „Vorausschau und Trendanalysen“ leisten. Die zukünftige Rolle von Frauen in Innovationsprozessen der Landwirtschaft und ländlichen Räumen wird skizziert und soll aufzeigen, wie ihr maßgeblicher Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele konkret aussehen könnte. In neun geographischen Gebieten bzw. Themenfeldern in Europa werden Bilder der möglichen Zukunftssituation herausgearbeitet. Daraus werden Wege zur Stärkung von Frauen in diesen Innovationsprozessen abgeleitet. Grundannahme ist, dass nur mit Frauen in verantwortlichen Positionen die Visionen zur Zukunft der Landwirtschaft und ländlichen Räumen Wirklichkeit werden können.

An der HNEE ist die Arbeitsgruppe des Fachgebiets „Politik und Märkte in der Agrar- und Ernährungsindustrie“ Partner im europäischen Forschungs- und Innovationsprojekt FLIARA. Die Leitung des Fachgebiets hat Frau Prof. Dr. Anna Häring; die Projektverantwortliche ist Frau Dr. Susanne von Münchhausen. Für die Projektlaufzeit Januar 2023 bis Dezember 2026 stehen an der HNEE etwa 200.000 Euro zur Verfügung.

Das HNEE-Team wird mit langjährigen Erfahrungen aus der angewandten Innovationsforschung im „Innoforum Ökolandbau Brandenburg“ und Innovationsprojekten wesentlich beitragen.

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2021 legte die Europäische Kommission eine längerfristige Vision für den ländlichen Raum vor, in der die Herausforderungen für die Bevölkerung ländlicher Räume aufgezeigt wurden, darunter demografische Entwicklungen, ein geringeres Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt und ein schlechter Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen aber auch geringere Verfügbarkeit von Wasser, Strom und Breitband-Internetzugängen.

Darüber hinaus stellen wichtige aktuelle Trends wie der Klimawandel, geschlechtsspezifische Ungleichheiten und die Covid-19-Pandemie die ländlichen Gebiete Europas vor neue Herausforderungen. Der Wandel bietet im ländlichen Raum gleichzeitig aber auch Chancen zur Entwicklung widerstandsfähigerer, integrativer und nachhaltiger ländlicher Regionen, wie sie beispielsweise durch den digitalen und ökologischen Wandel entstehen.

 

Hinweis zum Bildmaterial
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Dr. Susanne von Münchhausen